Zu einem nicht alltäglichen Einsatz wurden am späten Samstag nachmittag die Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW Grünberg und die Höhenrettungsstaffel der Johanniter Unfallhilfe gerufen.
Der Einsatzauftrag lautete: Retten einer verschütteten Person aus einem zusammengestürzten Brunnen.
Den Einsatzkräften bot sich nach dem Eintreffen an der Einsatzstelle ein ungewöhnliches Bild. Ein Brunnen in der Ecke eines Anbaus war in sich zusammengestürzt und hatte in etwa 3 m Tiefe einen ca. 40 jährigen Mann verschüttet.
Zunächst galt es den Verschütteten mit Atemluft zu versorgen. Dies gelang nur, da der ca. 2 m hohe Schuttberg über dem Verschütteten überwiegend aus großen Steinen bestand und es somit durch die Hohlräume möglich war, einen Schlauch zum dem Verschütteten hindurchzuschieben.
Da beim Abräumen des Schuttberges, was von Hand geschah, die Gefahr bestand, dass eine Außenwand nachrutschen könnte, wurde vom THW Grünberg ein Stützrahmen gebaut, der zum einen die Wand stabilisierte und zum anderen durch Auflegen von Bohlen zur Rettungsplattform wurde.
Durch die gemeinsamen Anstrengungen aller eingesetzten Kräfte konnten Einsatzkräfte in dem engen Schacht langsam zu dem Verschütteten vordringen. Hierzu war es nötig Stein für Stein vorsichtig aus dem Brunnen herauszuschaffen.
Durch die körperlich schwere Arbeit im Sicherungsgeschirr (manche Steine wogen bis zu 35 kg) mussten die Helfer, die unmittelbar über dem Verschütteten im Brunnenschacht arbeiteten, alle 15 Minuten ausgewechselt werden. Nach ca. 2,5 Stunden war man endlich so weit zu dem Verschütteten vorgedrungen, das er bis zu den Schultern freigelegt war. Somit konnte die Notärztin zu dem Verschütteten in den Brunnenschacht abgeseilt werden, um die lebenswichtigen Funktionen des Verschütteten zu überprüfen und zu stabilisieren.
Die Rettung des Verschütteten war auch weiterhin eine schwierige Aufgabe, da die restlichen Steine vorsichtig von Hand aus dem Brunnenschacht geräumt werden mussten.
Nach einer weiteren Stunde war es endlich geschafft. Die Höhenrettungsstaffel der Johanniter Unfallhilfe konnte nun den mittlerweile schon recht ungeduldigen Verschütteten aus dem Brunnenschacht retten. Er wurde dann dem Rettungsdienst übergeben, der ihn versorgte und ihn mit dem Rettungswagen ins nächst gelegene Krankenhaus zur weiteren Untersuchung brachte. Der zwischenzeitlich bereit gestellte Rettungshubschrauber konnte glücklicherweise unverrichteter Dinge wieder abfliegen. Die Einsatzstelle wurde von der Feuerwehr an das THW Grünberg übergeben.
Der Brunnenschacht wurde durch die Helfer des THW Grünberg professionell verschlossen. In diesem Rahmen möchte sich das THW Grünberg bei der Bevölkerung von Weickartshain für die bereitgestellten Getränke und die Verpflegung bedanken.
Was viele Üben konnte hier im Einsatz erfolgreich umgesetzt werden. Die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren und den Sanitätsdiensten war wirklich vorbildlich und zu jeder Zeit Hand in Hand.
Anders wäre dieser Einsatz auch sicherlich nicht zu einem guten Ende gekommen. Die Einsatzleitung hatten Stadtbrandinspektor Ide und der stellvertretende Stadtbrandinspektor Theis auf Seiten der Feuerwehr, sowie Zugführer Wildey und der stellvertretende Ortsbeauftragte Herbrik auf Seiten des THW. Folgende Fahrzeuge waren vom THW Grünberg im Einsatz:
| GKW I mit Anhänger |
|
|
| GKW II |
|
|
| MTW |
|
|
| MLW I |
|
|
Vom THW Grünberg waren 18 Helfer an diesem Einsatz beteiligt. Weiter Einsatzberichte auf der Homepage der Freiwilligen Feuerwehr Grünberg-Weickartshein